Törn 2 Korfu – Levkas – Korfu

06. – 18. Sept. 2025

Wir machen nochmals eine ähnliche Tour wie letzte Woche und segeln mit Sonja wieder Richtung Süden. Entscheidend ist die Öffnung der Levkada Brücke um weiter planen zu können. Der Wind lässt uns in diesen zehn Tagen aber oft im Stich und ein Dieselproblem zwingt uns neu zu disponieren.

Gewitter ja oder nein?

Gestern haben wir unseren zweiten Herbsttörn mit Sonja gestartet und motoren nach einem Einkaufsmarathon am Nachmittag zurück nach Syvota. Für heute fällt uns die Entscheidung schwer, da die Wetter-App Ventusky wieder eine Gewitterwarnung herausgibt. Wir entscheiden uns für einen sicheren Platz und legen am Steg auf der Insel Paxos im Hauptort Gaios an, nachdem wir gemütlich die 12 Meilen vom Festland zur Insel rübergesegelt sind.

Der einzige Unsicherheitsfaktor ist die Frage, ob es eine freie Mooringline am neuen Steg beim Hafeneingang hat. Letztes Mal nämlich setzten wir den Anker und der verfing sich prompt in einer unsichtbaren Mooringkette auf 18 Meter Tiefe. Da half nur noch der Taucher und der knöpfte uns 150 Euro ab, obwohl er schon da war und gleich noch zwei andere unglückliche Ankerleger befreien musste. Wir haben Glück, der Tag ist gerettet!

Sonja begleitet uns
Gewitter ja oder nein?
Syvota – die letzte,n die ablegen.

Nochmals Two Rocks Bay

Wenn man am Morgen loslegt, ist die Chance gross, dass es keinen Wind hat. Wir überlegen auf Antipaxos in dieser „blauen Lagune“ zu ankern und zu baden, aber sie ist nach wie vor überfüllt und drehen ab. Wir motoren rüber zur elf Meilen entfernten Bucht Two Rocks Bay am Festland. Dort ist das Wasser fast genau so blau, dafür ist es ruhig. Die Fische tanzen nur so um unser Schiff herum, es sieht aus wie in einem Aquarium! Das Ankern ist ein bisschen tricky, da die Bucht zwar geschützt ist, aber die Wirbel die Boote rundherum schwojen lässt. Trotzdem setzen wir bei sieben Meter Wassertiefe 50 Meter Kette.

Wieder mal Marina

Nach drei Nächten ohne Strom und Wasser müssen wir wieder mal eine Marina anlaufen, obwohl die Ladung der neuen Batterien viel effizienter ist. Die Nacht war ruhig und der Sonnenaufgang in der Two Rocks Bay ist eindrücklich. Um neun Uhr nehmen wir den Anker hoch und nach vier Stunden (leider wieder unter Motor) passieren wir die Brücke und legen in der Marina von Lefkas an.

Meganisi – ankern wo es beliebt

Heute machen wir Insel Hopping und motoren nach einem Badehalt nach nur elf Meilen bis zur Insel Meganisi, in die Bucht von Atherinos. Der wenige Wind aus Süd schläft nach dem Ankern ein und alle Yachten drehen in verschiedene Richtungen, was plötzlich zu wenig Abstand zu Nachbarschiffen gibt. Wir entscheiden aufzuankern und verziehen uns mit Landleinen in eine kleine Bucht nebenan. Söne macht uns ein tolles Nachtessen mit Gemüse-Parmigiana. >Rezept

Dieselproblem und Lieblingsplatz

Sivota von oben – nach einem stündigen Marsch

Nach einer windlosen Nacht vor Anker in der Atherinos Bucht kommt um neun Uhr plötzlich Wind auf und auf Leegerwall und zu nah am Nachbarschiff. Regi springt schnell ins Wasser und löst die Landleinen. Wir freuen uns auf einen Segelmorgen, aber nach einer halben Stunde ist der Spuk schon vorbei und wir müssen wieder motoren. Plötzlich stellt der Motor ab und ich muss auf den zweiten Tank umschalten. Die Ursache ist rätselhaft, da der Tank weder leer ist noch sollte er verschmutzt sein. Wir werden das nächste Woche in Gouvia inspizieren lassen. Um 13 Uhr legen wir schon in Sivota an – zum Glück haben wir reserviert – und machen aus dem windlosen Tag einen Wandertag. Eine knappe Stunde marschieren wir den Hügel hoch bis zur Bar „Galizio“, wo man eine herrliche Aussicht auf die Bucht hat.

Meganisi zum Zweiten und letzte Brückenpassage

Als wir um den Mittag von Sivota ablegen, hat es noch keinen Wind und wir genehmigen uns erst mal einen Lunch und ein Bad in der Bucht nebenan. (Ormos Rouda). Dann können wir endlich mal zwei Stunden bei drei Beaufort segeln, umrunden Meganisi und setzen auf der Ostseite Anker und Landleine in einer Bucht mit zehn anderen Yachten. Es ist bezaubernd ruhig.

Nach der ruhigen Nacht in der Bucht auf Meganisi, wollen wir für Samstag zurück in die Marina Lefkas. Der Südwind lässt uns kaum eine Meile unter Segel vorwärts kommen, da fällt er schon zusammen und wir müssen motoren. Wir strecken ein bisschen die Zeit, da wir erst um sechs Uhr abends einlaufen dürfen und machen noch einen Ankerhalt vor dem Kanal. Als wir schliesslich um 18 Uhr den Kanal hochfahren, verstehen wir, weshalb uns die Marina nicht vorher herein liess: Es kommen uns ungefähr 50 Charteryachten entgegen, eine schneller als die andere und meistens noch am Überholen, obwohl die maximale Geschindigkeit im Kanal auf fünf Knoten beschränkt wäre. Wir tanken am Eingang der Marina. Vor allem will ich herausfinden, ob meine Vermutung richtig ist, dass der Grund für das Aussetzen des Motors ein leerer Tank auf Steuerbord ist. Ich liege falsch: Der Motor stellt nur im Standgas ab, was vermuten lässt, dass der Diesel leicht verschmutzt ist. Ich werde die Dieselfilter wechseln.

Heute ist der letzte Tag mit gesicherten Öffnungszeiten der improvisierten Brücke. Wie es nächste Woche weitergehen soll, weiss niemand. „We don’t habe offical informations“, sagt die Marina. Dementsprechend gross ist der Andrang für die zehn Uhr Öffnung. Auf jeder Seite warten sicherlich fünfzig oder mehr Yachten, das Gedränge ist dementsprechend gross, aber alle halten sich an die Regel des Rechtsverkehrs. Nach der Durchfahrt motoren wir die sechs Meilen bis Preveza und legen um den Mittag in der Marina an.
Wir liegen neben einem holländischen Paar mit Hund auf einer 40-jährigen Hanseat Yacht. Es stellt sich heraus, dass der Skipper (Wim) uns vor zwei Wochen beim gtrossen Sturm mit den Mooringleinen geholfen hat und heute hilft er mir, die Dieselfilter zu wechseln. Es hat tatsächlich Schleim im Auffangglas. Der Motor läuft besser auf dem verseuchten Tank, aber es muss trotz unserer Behandlung mit Diesel-Zusatz noch Restschmutz in der Leitung haben. Am Donnerstag muss der Mechaniker in Gouvia die weitere Säuberung an die Hand nehmen.
Am Abend gehen wir alle zusammen essen. Peter und Lotti, unsere Schweizer Segelfrreunde sind auch noch dabei. Wim und Petra führen uns zum besten Griechische Restaurant, das „Kaikis Mermaid“. Wir essen hervorragend.

Riesengedränge vor der Brücke!
Das Schmutzglas zeigt eindeutige Verschmutzung
Erholung bei feinem Essen im „Kaikis Mermaid“

Wenn man einen Platz haben will, muss man früh aufstehen

Wir legen um elf Uhr in Preveza ab. Heute soll es schönen NW-Wind geben. Gegen ein Uhr beginnt es tatsächlich zu blasen und wir können mit zehn Knoten Wahrem Wind und sechs Knoten Fahrt aufkreuzen. Um drei Uhr legt er noch einen Zacken zu und wir reffen zweimal das Grosssegel. Es macht wirklich Freude, wieder mal richtig zu segeln! Um 16.30 Uhr reihen wir uns im Feld der unzähligen Ankerlieger ein. Wir haben einen guten Platz vor der Marina (versandet!) und lassen gleich mal 70 Meter Kette runter, da es immer noch starke Böen hat. Aber wir müssen den Platz verteidigen, es kommen immer noch viele Boote an und vor allem die Chartersegler machen haarsträubende Ankermanöver, wo man gut aufpassen muss, dass sie nicht ihre Kette über unsere legen. Sonja steigt dafür ins Taxiboot und macht einen Besuch im interessanten Ort Parga.

Parga – Ankerplatz
Mit dem Taxiboot ins Städtchen
Parga – ein nettes Städtchen

Diese Nacht war ein bisschen „rocky“. Wir haben zwar genügend Raum gehabt zum Schwojen, aber der Swell dauerte fast die ganze Nacht. Um zehn Uhr müssen wir noch im Pyjama den Anker fluchtartig heben, da wir nicht sicher sind, ob wir über die grossen Touristenboote mit ihren hundert Meter Kette geankert haben. Das Gute ist, dass wir schon am Mittag in Paxos-Gaios ankommen und einen sicheren Platz mit Mooringleine haben. Um drei Uhr ist alles schon besetzt! Es scheint mehr Yahcten als im Juli zu haben. Ob sie die Mooringkette „getroffen“ haben, wissen wir nicht, da wir am Morgen früh ablegen.

Paxos-Gaios. Ein sicherher Hafen mit viel Betrieb
Die Drohnenaufnahme von Reini

Griechische Logik

Wir legen um 09.30 Uhr in Paxos ab. Da kommt doch noch die Dame vom Hafen vorbei und knöpft uns 45 Euro ab. Für einen Platz ohne Strom und Wasser und fragwürdigen respektive fehlenden Mooringleinen ein stolzer Preis! Ich frage sie, weshalb die Hälfte der Plätze keine Mooringleinen hat. Sie meint nur „They are broken“. Genau, und deshalb muss man sie ersetzen. Antwort: Schulterzucken – griechische Logik!


Es stehen 33 Meilen vor uns und wie üblich hat es am Morgen keinen Wind. Wir laufen um 15 Uhr in Gouvia Marina ein, sortieren die Mooringleinen – der Nachbar nimmt immer unsere Leinen – und trinken zuerst mal einen Apéro, um die Woche gebührend abzuschliessen.
Morgen kommt der Mechaniker an Bord und löst das Problem mit dem verstopften Dieseltank – hoffentlich.>Album


Kommentare sind geschlossen.